In Freiburg gibt es inzwischen fünf außerschulische Lernorte im „grünen“ Bereich: Neben dem Mundenhof, dem Kinderabenteuerhof Vauban, dem Waldhaus und der Ökostation ist es der Kunzenhof in Littenweiler.
Genau so wie sich die genannten Einrichtungen regional über fast das ganze Stadtgebiet hinweg verteilen, ist deren Ansatz in der pädagogischen Arbeit und Geschichte höchst unterschiedlich.
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Der Kunzenhof komplettiert als kleiner aber feiner Lernort das Fünferpaket mit seinem besonderen Profil und seinem Standort am östlichen Stadtausgang.
Das Ziel der Veranstaltungen am Lernort Kunzenhof ist, den eigentlichen Wert der Dinge, mit denen wir uns umgeben, im eigenen Tun wieder erlebbar werden zu lassen.
Das Selbsttätigwerden in authentischen Situationen an außerschulischen Orten hat für die nachhaltige Entwicklung des Lernens große Bedeutung.
Was bietet der Kunzenhof an?
Bei allen Veranstaltungen am Lernort Kunzenhof sind land- und forstwirtschaftliche Tätigkeiten Ausgangspunkt für altersgemäße Reflektionen. In der Regel dauert eine Veranstaltung 3-4 Stunden. Da es keine „1-Mal-Events“ gibt, können bei den 4-10-maligen Besuchen die Erlebnisse und Inhalte nachhaltig vertieft werden.
Der Betreuungsschlüssel von 2 Erwachsenen pro 10 Kinder ermöglicht jeder/m Teilnehmenden selbst aktiv tätig zu werden. Niemand muss nur zuschauen. Voller Körpereinsatz und Geschick sind gefragt.
Die Kinder im Kindergartenalter werden von verstandesgeprägten Erklärungen verschont und können mit allen Sinnen in die vielfältigen Erlebnisse beim Versorgen und dem Kontakt mit den Nutztieren eintauchen.
Im Grundschulalter hat die Freude am Schaffen und am Erleben von sinnvollen Zusammenhängen ihren Höhepunkt. Die Kinder dürfen das „Gute“, das „Wahre“ und das „Schöne“ des Bauerseins in seiner ganzen Fülle auskosten.
Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen erleben die tiefe Befriedigung beim sinnvollen Einsetzten ihrer Kräfte. Oft erkennen sie zum ersten Mal die wirkliche Bedeutung der bis dahin meist rein kognitiv gelernten Inhalte.
Die Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen, die Verbraucher der Zukunft, sollten die ökologischen, sozialen und ökonomischen Zusammenhänge ihres Konsumverhaltens kennen lernen.
Bei ihren Einsätzen auf dem Bauernhof erleben sie die Diskrepanz ihrer – in der Regel – städtischen Lebensgestaltung zu dem bäuerlichen Leben in Abhängigkeit von Wetter, Boden und Wasser, sowie der Verantwortung für Pflanzen und Nutztiere.
Die Erwachsenenbildung, als Elterngeneration, sowie die Fortbildung im Rahmen der Lehrerausbildung gewinnt am Lernort Kunzenhof seit Jahren an Bedeutung.
Die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) „muss zu einem Schwerpunkt in der Lehrerausbildung werden.
Man könnte auch analog zu einem Pädagogikum oder Philosophikum an ein BNE- Zertifikat denken, das jeder Lehrer und jede Lehrerin vorweisen muss, ehe der Schuldienst angetreten werden kann.
Möglich wäre auch, dass für alle LehramtskandidatInnen das Thema BNE zum Prüfungsinhalt in den Abschlussprüfungen gehört.“ (Aus dem Nachhaltigkeitsbeirats BW 2008: „Zukunft gestalten, Nachhaltigkeit lernen,“ Seite 7).